Infopanel der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Installation, Jürgen Betker, Frank Faßmer, Julia Kuon, Achim Römer, 2002

 

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Die Aufgabe:
Für die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) sollte ein Infopanel entwickelt werden, auf dem die Studierenden über Hochschulveranstaltungen informiert werden können. Die unter Denkmalschutz gestellte Architektur der HfG, eine ehemalige Monitionsfabrik mit großen Lichthöfen, sollte dabei nicht verletzt werden.

Der Lichthof 3 stellt in seiner Funktion als Foyer mit Eingangsbereich, Cafeteria und Schnittpunkt der die Institutionen verbindenden Durchwegung den Ort mit dem grösstem Publikumsverkehr dar. Er bot sich daher für ein Objekt, dem grosse Beachtung geschenkt werden soll, ideal an. Die unverbaute Architektur lenkt beim Betreten der Hochschule die Aufmerksamkeit sehr schnell auf die ca. 16 m lange und 32 Stufen umfassende Treppe, die grosszügig das Erdgeschoss mit dem ersten OG verbindet und dadurch einen auffälligen Akzent darstellt. Die Treppe ist auch von den oberen Geschossen einsehbar. Deswegen wählten wir diese Treppe als Anbringungsmöglichkeit für das Infopanel. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Anzeigetafel stellt die Verwendung der Treppe eine Lösung dar, die sich in die bestehende Architektur der Hochschule integriert. Zusätzlich kann dadurch mit weniger Anzeigeelementen eine grössere, skulpturale Fläche bespielt werden. Das gute an dieser Lösung ist, dass die Ausstellungsflächen nicht unterbrochen werden und in vollem Umfang erhalten bleiben.


Foto: Eva Künstle
Foto: Eva Künstle

Aufgrund der wechselnden Lichtsituationen in den HfG-Lichthöfen erwieß sich die Kippelemente Technik als hervorragendes Anzeigesystem für diesen Zweck. Das Display setzt sich aus kleinen zweiseitig unterschiedlich eingefärbten Plättchen (z. Bsp. schwarz und weiss) zusammen, die magnetisch angesteuert jeweils zu einer Seite umkippen. Sie haben den Vorteil, dass sie bei direkter Sonneneinstrahlung immer noch gut lesbar sind, was eine Leuchtanzeige mit LED-Technologie nicht gewährleisten kann.
Diese robuste und ausfallsichere Technik wird bisher hauptsächlich in Nahverkehrssystemen zur Anzeige von Fahrplänen und an Fahrzeugen eingesetzt und fand für unkonventionelle künstlerische bzw. Design Projekte noch wenig Verwendung.

Die Displays werden zwischen den Treppenstufen montiert und sind in stabilen, wassergeschützten und trittfesten Gehäusen untergebracht. Jeder Punkt der Kippelemente wird von einer kleinen Leuchtdiode angestrahlt. So ist immer die bestmögliche Betrachtung gewährleistet und das System kann auch zum Erzielen reizvoller Effekte bei Dunkelheit verwendet werden.
Auf diese Weise dient das Anzeigesystem nicht nur der blossen Information sondern ist zugleich Skulptur und mediale Installation.

Diese Arbeit wurde 2002 mit dem Hertha und Werner Krauße Preis ausgezeichnet.


 
Frank Faßmer   Frank Faßmer